Leitung: Christian Stamm, Eawag
In WP2 stellen wir die Frage, welche Evidenz über Pestizide, ihren Nutzen und ihre negativen Auswirkungen in den verschiedenen Arenen von Medien, Praxis und Politik transportiert werden. Insbesondere untersuchen wir, wie unterschiedliches Wissen aus Forschung und landwirtschaftlicher Praxis politisch wirksam wird, indem es von den verschiedenen Akteuren genutzt wird, um ihre Forderungen in Bezug auf die Pestizid-Governance zu unterstützen. Ziel ist es, Wege zu identifizieren, über die sich Evidenz verbreitet und letztlich in die Politik einfliesst, sowie Schlüsselfaktoren wie Akteurs- und Themenkonstellationen zu ermitteln, die das Herausbilden solcher Wege ermöglichen oder verhindern.
Um die Verwendung von Evidenz zu untersuchen, analysieren wir Dokumente aus Massen- und Fachmedien sowie verschiedene Arten politischer Dokumenten (z.B. parlamentarische Vorstösse). Unsere umfassende Dokumentensammlung deckt alle Debatten über die Verwendung von Pestiziden in der Schweiz in den letzten 12 Jahren ab. Mithilfe einer Kombination verschiedener manueller und automatisierter Methoden der Textanalyse können wir anhand dieser Dokumente erfassen, wie die beteiligten Akteure Evidenz verwenden, wenn sie sich für unterschiedliche Ziele und Massnahmen im Zusammenhang mit der Verwendung von Pestizden einsetzen.
Auf der Grundlage unserer Textanalyse werden wir in der Lage sein, darzustellen, wie Evidenz von verschiedenen Akteuren und in verschiedenen Arenen verwendet wurde und wie sich dies im Laufe der Zeit und für verschiedene Themen verändert hat. Darüber hinaus werden wir in der Lage sein, Evidenz-Pfade zu identifizieren und Schlussfolgerungen über mögliche Hindernisse und Katalysatoren für eine evidenzbasierte Pestizidpolitik zu ziehen.